Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung Thüringen fordert: Mehr Studienplätze für Medizin auch in Thüringen17.06.2019

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Im Rahmen der jährlichen Klausurtagung des Landesvorstandes und der Kreisvorsitzenden der MIT-Thüringen am 14./15. Juni 2019 in Tambach-Dietharz wurde ein Positionspapier zu den aktuellen Forderungen an die Wirtschafts- und Mittelstandspolitik in Thüringen verabschiedet.
Im Bereich der Gesundheitspolitik fordert die MIT-Thüringen als eine der zentralen Maßnahmen zur Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum mindestens 50 zusätzliche Studienplätze für Medizin in Thüringen, um langfristig gegen den Ärztemangel vorzugehen.
Damit unterstützt die MIT-Thüringen die am 13.06.2019 auf den Medizinischen Fortbildungstagen in Erfurt an das Wissenschaftsministerium Thüringen gerichtete Forderung mehrerer Ärztevertreter von Landesärztekammer (LÄK), Kassenärztlicher Vereinigung (KV), Landeskrankenhausgesellschaft (LKG) und dem Thüringer Verband der leitenden Krankenhausärzte (vlk).
Begründung: Neben dem demographischen Wandel auch in der Ärzteschaft, sind es die berechtigten Ansprüche der nachfolgenden Ärztegenerationen an die bessere Vereinbarkeit von Leben und Arbeit, einschließlich geregelter Arbeitszeiten. Die vielbeschworene drohende „Ärzteschwemme“ ist, wie von medizinischer Seite erwartet, nicht eingetreten. Stattdessen stehen wir heute vor einem tatsächlichen „Ärztemangel“. Dies hat mehrere Gründe:

  1. Das Medizinstudium dauert mindestens fünfeinhalb Jahre und allein die Weiterbildung zum „Facharzt für Allgemeinmedizin“ dauert weitere fünf Jahre. Eine langfristige realistische Planung ist hier gefragt.
  2. Die reinen Arzt-Bedarfszahlen sind veraltet, nicht zuletzt auch durch die Anstellung von Ärzten in Teilzeit in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ´s) oder in Berufsausübungsgemeinschaften (BAG´s) in Arztpraxen. Dies war vor der Installation von MVZ´s und BAG´s bisher nicht möglich.
  3. Die Ab-/Anwerbung von Ärzten aus EU-/Nicht-EU-Ländern ist keine geeignete Lösung für den Ärztemangel.
  4. Nicht zuletzt scheuen junge Fachärzte das finanzielle Risiko der Selbständigkeit und den damit verbundenen erheblich höheren Verwaltungsaufwand als im Angestelltenverhältnis.


Sowohl in NRW, als auch in Bayern wurden bereits neue medizinische Professuren bzw. Fakultäten eingerichtet. Um eine Abwanderung der Thüringer Medizinstudenten in andere Bundesländer und damit den Verlust zukünftiger Landärzte zu verhindern, muss die Anzahl der Studienplätze in Thüringen dringend erhöht werden.


Erfurt, der 16. Juni 2019.

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