Zwischen Eichsfelder Stracke und internationaler Wirtschaftspolitik19.11.2023

 

Traditionell laden die MIT Kreisverbände Nordhausen, Eichsfeld und Kyffhäuser gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Manfred Grund zum jährlichen Schlachteessen ins Thüringer Eichsfeld ein. 

(Von links: Manfred Grund, Michael Grosse-Brömer, Heiko Steinecke, Nurlan Onzhanov)


In diesem Jahr konnten erneut mit Michael Grosse-Brömer, MdB und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des Bundestages sowie S.E. Nurlan Onzhanov, Botschafter der Republik Kasachstan zwei ausgewiesene Experten der Wirtschaftspolitik als Gastredner gewonnen werden.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des KV Eichsfeld, Heiko Steinecke begann der Abend. Sicherlich etwas ungewohnt war es für die eingeladenen Gäste, als in der gut gefüllten Festhalle von Birkungen gemeinsam das Eichsfeldlied erklang. Aber wie heißt es schließlich in dem Lied: „Eichsfelder mit Frohwanderblut und liederreicher Kehle“. 
Botschafter Onzhanov schilderte die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die Kasachstan, das siebtgrößte Land der Welt als der wichtigste deutsche Handelspartner in Zentralasien bietet.2022 lag das bilaterale Handelsvolumen bei 9,8 Milliarden Euro. In Kasachstan sind insgesamt rund 350 deutsche Unternehmen aktiv. Thüringische Kooperationen bestehen u.a. in den Schlüsselbranchen wie der Textilwirtschaft, Rohstoffgewinnung, Recycling, Landwirtschaftstechnik, aber auch Energie- und Umwelttechnik. , aber auch im Bereich der Bildung und der Fachkräftegewinnung. Ein zweites Thema ist der Hochschul- und Wissenschaftsaustausch. So ist das wichtigste Projekt der Hochschulbeziehungen nach Zentralasien die Deutsch-Kasachische Universität in Almaty, für das die Hochschule Schmalkalden Projektträger ist. Erste Kontakte gibt es auch bereits zwischen der Mittelstands- und Wirtschaftsunion und dem kasachischen Unternehmerverband Atameken.


Der zweite Redner des Abends, Michael Grosse-Brömer legte seinen Fokus erwartungsgemäß auf die aktuelle Bundespolitik. So kritisierte er, dass die Ampel die Kosten beim Bürgergeld nicht mehr unter Kontrolle hat. Wer arbeiten kann und Sozialleistungen bezieht, der soll künftig spätestens nach 6 Monaten einen Job annehmen oder gemeinnützig arbeiten. Wer nicht arbeiten will, der kann nicht erwarten, dass die Allgemeinheit dauerhaft für seinen Lebensunterhalt aufkommt. Wir müssen endlich wieder auch an diejenigen denken, die morgens aufstehen, zur Arbeit gehen und mit ihren Steuern den Sozialstaat finanzieren und nicht nur an diejenigen, die ihn in Anspruch nehmen. Nicht nur für diese Aussage erhielt er von den Anwesenden stürmischen Beifall. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zur Nichtigkeit des Nachtraghaushaltes 2021 wurde ebenfalls mit den möglichen Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland analysiert.
Nach den fesselnden Ausführungen der beiden Gastredner ging es schließlich zum zweiten, gemütlichen Teil der Veranstaltung über. Bei Eichsfelder Schlachteplatte, bei der die Eichsfelder Stracke und die Thüringer Bratwurst nicht fehlen darf sowie verschiedenen Kostproben regionaler Produkte wurde noch bis früh in den Morgen angeregt diskutiert. Das besondere Geheimnis des Eichsfelder Wurstklassikers liegt übrigens im enthaltenen Doppelkorn.

 

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